von Gast » Di 24 Nov 2015, 05:46
Hallo,
ich möchte gerne das Verhältnis zu meiner Schwiegermutti verbessern, da von Anfang an nicht mit offenen Karten gespielt wurde und somit erst nach großen Krach herauskam das sie seit Jahren an Fibromyalgie erkrankt ist. Mein Mann wusste zwar von der Krankheit, aber hatte sich damit nicht wirklich beschäftigt, das lag u.a. daran, das seine Eltern auch mit ihren beiden Söhnen nicht darüber redeten, sondern ihnen nur Verständnis für die Mutti auferlegt wurde!
Ebenso habe ich das Gefühl, dass alles auf die Krankheit geschoben wird, wenn es mal nicht so geht, wie es sich meine Schwiegermutti vorstellt (nicht falsch verstehen - unten kommt dazu Erklärung). Sie schiebt auch gerne ihre Schmerzen und ihre innere Leere auf andere ab, so das wir (ganze Umfeld) in ihren Augen immer Schuld sind, warum es ihr gerade wieder so mies geht. Ganz viele Kontakte spricht sie ab, wenn die Leute sich anders Verhalten und nicht so handeln wie sie es möchte. Nach unserem großen Streit hatten wir auch mehr als ein Jahr keinen Kontakt zu ihr, nur zu meinem Schwiegerpapa, da sie uns total ignorierte, sogar ihre Enkel wurden ignoriert.
Therapien jeglicher Art tut sie abbrechen, weil sie ihr alle nicht gut tun oder irgendetwas ist, was ihr da nicht passt (Bsp. Schwimmkurs abgebrochen, weil das Wasser der Dusche zu kalt war und es total Anstrengend wäre). Mein Schwager hat ihr nen Buch geschenkt zum Thema "Ernährung", was ihr bei ihrer Krankheit etwas Linderung schenken könnte. Das Buch liegt ungelesen im Regal. Wenn sie mal etwas Tragen soll oder uns helfen soll, macht sie nur das, worauf sie Lust/Kraft hat - einen Schrank mit anfassen geht nicht (kann ich durch diese Krankheit verstehen), aber einen schweren Blumentopf, den man unbedingt zeigen muss oder das schwere Enkelkind kann gehoben werden und das an einem Tag - daher kann man nicht vom aktuellen Schub reden...
Hilfe annehmen geht auch nicht, am liebsten noch uns helfen (Fensterputzen, wischen, Gartenarbeit). Ich finde es Toll, dass sie durch ihr Hobby Garten Abwechslung hat und auch ihre Wohnung sehr Sauber hält (hat einen extremen Sauberkeitsfimmel) und sich von ihrer Krankheit davon ablenkt, aber deshalb muss man doch nicht bei anderen sich ständig beschweren, dass diese nicht so einen Sauberkeitsfimmel haben sowie Ahnung von Pflanzenkunde bzw. andere Ansprüche am Leben haben. Ihre Probleme sind: Kerzen (welche man besitzt), Aussehen der Pflanzen, Lagerung von Lebensmitteln, Was fremde Leute von einem Denken könnten, wie man Bilder in der eigenen Wohnung aufgehängt hat, etc.
Arbeiten fängt sie meistens an und bricht sie dann immer ab, nach ca. einem halben Jahr, weil sie es nicht schafft. Am liebsten ist sie halt in ihrem Garten oder strickt (beleidigt, wenn man ihre Strickerei nicht möchte).
Nun meine Fragen:
Kann es sein, dass sie selber noch nicht ihre Krankheit akzeptiert hat und daher ihr Umfeld dafür Verandwortlich macht oder hat sie zudem noch eine andere Psychische Erkrankung (weiß ja leider nicht, wie weit die psychische Erfassung und Depressionen gehen bei dieser Krankheit)?
Wie kann ich mich selber mit dieser Krankheit auseinander setzen, um ein besseres Verhältnis zu ihr aufbauen zu können, um ihr irgendwann vielleicht ihren größten Wunsch erfüllen zu können, meine Kinder ihr mal alleine zu überlassen (durch ihre Psyche und unser Verhältnis kann ich es derzeit nicht) - kann ja schlecht in sie hinein kucken, Psychiologe bin ich nicht und im Internet ist alles sehr allgemein bzw. Ich finde nicht vieles von anderen Betroffenen.
Und: Redet ihr, die leider auch diese Krankheit habt, nur von euch bzw. Interessiert euch das Leben von anderen und fragt mal nach sowie hört zu? Wenn meine Schwiegermutti was Trauriges hört, dann muss man sie trösten und wieder aufpäppeln, anstatt für den Jenigen da zu sein, der gerade wirklich Hilfe braucht. (Hodenkrebs beider Söhne / Depression vom Schwiegerpapa - sie wollte da sogar die Scheidung / Geburt unser beiden Kinder - Sie hat nach keiner Schwangerschaft und nach den Geburten gefragt, nur nach unserer Tochter. Unser Sohn wurde erst ein halbes Jahr später betrachtet - sind keine Zwillinge. Es wird leider keine weiteren Enkel geben. Unsere beiden Kids sind schon Wunder, dass es sie überhaupt gibt und daher kann ich sie auch noch nicht abgeben. Es war ja für mich auch nicht leicht, wollte schon immer eine Familie).